Effizient heizen mit der Wärmepumpe.

Mit einer Wärmepumpe entnehmen Sie bis zu 80 % der benötigten Energie aus Luft, Wasser oder Erde – genauer: aus der Wärme, die dort gespeichert ist.
Im Prinzip arbeitet die Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, der seinem Innenraum und den Lebensmitteln darin Wärme entzieht und diese an die Umgebung abgibt. Bevor jedoch die durch die Pumpe erzeugte Wärme zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann, wird sie von Kompressoren auf Vorlauftemperaturen von bis zu 65°C gebracht.
Inzwischen ist die Technik so weit ausgereift, dass Wärmepumpen komfortabel zu bedienen sind und dabei helfen können, Heizkosten deutlich zu senken.
Technologien
Wasser/Wasser-Wärmepumpen nutzen Grund- oder Oberflächenwasser als Wärmequelle. In der Wärmepumpe wird das Wasser abgekühlt, das Kältemittel des internen Kreislaufes nimmt die Wärme auf und verdampft. Ein Verdichter bringt den Dampf auf die nötige Temperatur und speist ihn in den Heizkreislauf ein. Ein sogenannter Schluckbrunnen leitet das genutzte Grundwasser wieder in die Erde. Wegen des geringen Temperaturabstands zwischen Wärmequelle und Heizmittel ist diese Pumpe sehr effizient.
Die Sole/Wasser-Wärmepumpe nutzt die Erde als Wärmequelle. Mit horizontal als Flächenkollektoren oder vertikal als Sonden in die Erde eingebauten Rohren entzieht sie dem Erdreich Wärme. Die notwendige Gesamtsondenlänge ergibt sich aus Baustandard und Fläche des Hauses. Für ein Einfamilienhaus reichen Bohrlochtiefen von 100 m aus.
Luft/Wasser-Wärmepumpen gewinnen Heizenergie aus angesaugter Außenluft. Dies ist bei Außentemperaturen von bis zu -20° C möglich. Da die Außenlufttemperatur nicht konstant ist, erzeugt diese Wärmepumpe bei gleichem Stromverbrauch mal mehr, mal weniger Wärme.
Der Vorteil jedoch: Sie müssen keine Wärmequellen durch, Erdbohrung erschließen – somit ist die Installation einfacher und günstiger. Es gibt auch Split-Varianten, die in Innen-und Außenbereich aufgeteilt sind sowie Anlagen, die sich dem Wärmebedarf automatisch anpassen.
Solare Wärmepumpen verbinden die Vorteile von Solaranlagen und Wärmepumpen: Im Sommer übernimmt die Solaranlage die Bereitung des Warmwassers, während die Erde als Zwischenspeicher für überschüssige Energie dient. Auch in der Übergangszeit deckt die Solaranlage noch einen Großteil der Heizlast. Im Winter hebt sie die Quelltemperatur für die Wärmepumpe an, sodass die Pumpe nur einen geringen Flächenbedarf benötigt, um wirkungsvoll zu arbeiten.
Als Luftwärme-Zentralgerät bezeichnet man eine Wärmepumpe, speziell für Energiesparhäuser.
Sie erzeugt Heizwärme aus der Außenluft, bereitet Warmwasser auf und sorgt gleichzeitig für die Lüftung Ihres Wohnraums. Ein eingebauter Wärmetauscher entzieht der Abluft bis zu 90 % der Wärme und speist sie über die Lüftung in die Gebäudezuluft, den Brauchwasserspeicher und den Heizkreislauf ein. Das Gerät kann mit einer Solaranlage kombiniert werden.
Umschaltbare Heizungswärmepumpen können Gebäude heizen und kühlen – sinnvoll z.B. in gut gedämmten Gebäuden mit großen Glasflächen. Günstig sind passiv kühlende Geräte: Diese nutzen die kältere Erde oder das Grundwasser, um das Heizungsumlaufwasser und die Heizflächen zu kühlen. Bei einer aktiven Kühlung wird der Wärmepumpenprozess umgekehrt, sodass die Wärmepumpe wie ein Kühlschrank funktioniert.
Bauliche Voraussetzungen für Wärmepumpen
- Bei Sole/Wasser-Wärmepumpen können horizontal verlegte Erdkollektoren in 1,2 m Tiefe eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend große Fläche.
- Eine Erdwärmesonde benötigt nur wenig Fläche, dafür muss zusätzlich eine Tiefenbohrung durchgeführt werden.
- Die Brunnen der Wasser/Wasser-Wärmepumpe müssen im Abstand von 10 bis 15 m gebohrt werden, außerdem sind eine Wasseranalyse und u.U. eine Genehmigung der unteren Wasserbehörde notwendig.
- Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe kann bei ausreichendem Schallschutz auch außerhalb des Hauses installiert werden.
Wann eignet sich der Einbau einer Wärmepumpe?
Wärmepumpen eignen sich besonders bei Niedrigenergiehäusern und Neubauten, können jedoch auch im Altbau nachgerüstet werden.
Die Vorlauftemperatur – also die Temperatur, mit der das erwärmte Wasser im Heizkreislauf der Zentralheizung vom Kessel zu den Heizflächen im Raum fließt – sollte hier allerdings bei höchstens 50° C liegen.
Am effizientesten arbeitet die Wärmepumpe, wenn sie an eine Fußbodenheizung angeschlossen ist. An zweiter Stelle in Sachen Effizienz liegt die Kombination mit einer Wandflächenheizung.
Vorteile und Förderungen
- Haben Sie einmal in eine Wärmepumpe investiert, fallen nur noch die monatlichen Stromkosten für die Pumpe an. Die meisten Energieversorger bieten dafür sogar extra-günstige Tarife an.
- Die Wärmepumpe hat in jedem Keller oder Abstellraum Platz und ist nahezu wartungsfrei.
- Zusätzlich können Sie bei der Installation Ihrer Wärmepumpe von vielfältigen Fördermöglichkeiten profitieren.
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Wärme 2022/2023
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