• Heizen mit Pellets

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    Heizen mit Holz – pure Energie aus dem Wald

Holz ist der Inbegriff erneuerbarer Energie. Bei optimaler Verbrennung setzt es die gleiche Menge CO2 frei, die der Luft während des Baumwachstums entzogen wurde. Die Umwelt wird daher nicht zusätzlich belastet. Zudem kann die feste Biomasse Holz als Pellets, Scheitholz oder in Hackschnitzeln eingesetzt werden. Jede Variante bietet ein hohes Maß an Sicherheit, Unabhängigkeit und Flexibilität – und das bei geringen Betriebskosten.

Welche Rolle spielt Feuchtigkeit beim Heizen mit Holz?

Beim Holz spielt der Feuchtegehalt eine entscheidende Rolle. Je mehr Wasser enthalten ist, umso geringer der Heizwert. Der durchschnittliche Heizwert aller Holzarten beträgt 4 kWh pro Kilogramm trockenem Holz. Holzpellets haben mit einer Restfeuchte von ca. 10 % den nahezu idealen Heizwert: Der Energiegehalt von 1 kg Pellets entspricht dem von ca. 0,5 l Heizöl. Damit Scheitholz optimal verbrennt, sollte sein Wassergehalt nicht über 20 % liegen.  Mit etwa 3 kg luftgetrocknetem Holz kann bei einer Restfeuchte von 20 % ungefähr die gleiche Wärmemenge erzielt werden wie mit 1 l Heizöl. Hackschnitzel können bei größerem Feuchtegehalt verbrannt werden als Pellets und Scheitholz. Um Emissionen zu vermeiden, sollten sie allerdings vorgetrocknet sein.
 

Holz ist regional verfügbar, CO2-neutral und ein zukunftssicherer Energieträger.

Hackschnitzel dauerhaft im Angebot: geringer Preis, hohe Konstanz.

Holzheizarten im Vergleich:

Wie ist die Kosten-Nutzen-Relation in einem 150 m2-Altbaugebäude – und wann amortisiert sich die Investition?

Holzpellets
Holzpellets

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Holzpellets

Holzpellets erfreuen sich einer stark steigenden Nachfrage. Kein Wunder: Sie haben einen hohen Heizwert von ca. 5 kWh pro Kilogramm und sind ebenso umweltfreundlich wie günstig. Unter Pellets versteht man kompakte Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz wie z. B. Sägemehl, Hobelspänen oder Waldrestholz. 

Kosten-Nutzen-Relation in einem 150 m2-Altbaugebäude, ohne Einbezug von Förderungen:

  • Investition: 16.000 Euro
  • maximale Ersparnis pro Jahr: 2.000 Euro
  • früheste Amortisation: 8 Jahre
Scheitholz
Scheitholz

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Scheitholz

Moderne Stückholzkessel nach dem Prinzip der Holzvergasung sind heute in Bezug auf Sauberkeit, Komfort und Wirkungsgrad absolut mit Öl- und Gasheizungen vergleichbar. Bevor Holz verbrennen kann, muss es erst mit Wärme in Gas umgewandelt werden. Ab 100 °C entweicht das im Holz enthaltene Wasser. Ab 200 °C beginnt der Zerfall in 20 % Holzkohle und 80 % Holzgas, was die lange Gasflamme eines Holzfeuers erklärt. 

Kosten-Nutzen-Relation in einem 150 m2-Altbaugebäude, ohne Einbezug von Förderungen:

  • Investition: 17.000 Euro
  • maximale Ersparnis pro Jahr: 2.250 Euro
  • früheste Amortisation: 8 Jahre
     
Hackschnitzel
Hackschnitzel

R+F Wärmebroschüre

Hackschnitzel

Hackschnitzel bieten die optimale Energienutzung. Sie werden aus Holz hergestellt, das nicht mehr für die Herstellung höherwertiger Produkte verwendet werden kann. Das Hackgut wird in unterschiedlichen Qualitäten am Markt angeboten und kann wie Pellets frei Haus geliefert und mit Gebläsen oder Schnecken eingebracht werden.

Kosten-Nutzen-Relation in einem 150 m2-Altbaugebäude, ohne Einbezug von Förderungen:

  • Investition: 25.000 Euro
  • maximale Ersparnis pro Jahr: 2.500 Euro
  • früheste Amortisation: 10 Jahre

Wie funktionieren die drei Heizsysteme mit Biomasse genau?

Holzpellets
Schema: Heizen mit Pellets

ETA

Heizen mit Holzpellets

Das Heizen mit Pellets erfolgt entweder vollautomatisch oder manuell. Beim vollautomatischen Pelletkessel wird wie bei der Zentralheizung der Brennstoff per Austragungssystem stetig und automatisch über eine Förderschnecke zugeführt. Der Lagerraum kann sich auch außerhalb des Wohnhauses befinden, z. B. in einem Erdtank oder Nebengebäude. Die Pellets werden von Tankwagen angeliefert und in den Lagerraum eingeblasen. Eine saubere und funktionelle Lösung ist ein Sacksilo, welches einfach und innerhalb weniger Stunden aufgebaut und angeschlossen werden kann.

Schema: Heizen mit Scheitholz

ETA

Heizen mit Scheitholz

Das Prinzip der Holzvergasertechnik, das am häufigsten angewandt wird, beruht darauf, dass die Flammen nach unten abbrennen. Oben liegt das noch kältere, neue Holz, das sich zuerst erwärmt, dann ausgast und schließlich ausbrennt. Darunter liegt das heiße, sauber brennende Glutbett.

Schema: Heizen mit Hackschnitzel

ETA

Heizen mit Hackschnitzeln

Die Hackschnitzelheizung ist ähnlich wie die Holzpelletheizung eine Anlage zur automatischen Verfeuerung fester Biomasse. Hackgutkessel benötigen eine robuste mechanische Ausführung der notwendigen Förderschnecken und Austragungssysteme. Moderne Hackschnitzelanlagen können mit integrierten, elektrostatischen Partikelabscheidern ausgestattet werden. Diese filtern ca. 80 % bis 85 % der Staubteilchen aus dem Abgas und erfüllen so auch strenger werdende Emissionsvorschriften. Die Hackschnitzelheizung ist wirtschaftlich sinnvoll ab einem Energiebedarf von 20 kW oder mehr. 

Welche Holzheizung passt am besten zu mir?
Die jeweiligen Eigenheiten im Überblick.

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Holzpellets
  • Der Raumbedarf zur Lagerung der Pellets entspricht in der Fläche etwa dem eines konventionellen Öltankraumes. 
  • Es gibt drei Lagermöglichkeiten: Kellerraum, Erdtank und Sacksilo. Es muss ausreichend Raum zur Lagerung der Jahresbrennstoffmenge vorhanden sein. Erdtanks, die im Garten vergraben werden, haben den großen Vorteil, dass kein Raum im Keller benötigt wird. 
  • Auch für den nachträglichen Einbau in Bestandsgebäude sind die Anlagen geeignet. Eine Holzpellet-Zentralheizung lässt sich gut mit einer Solaranlage für Warmwasserbereitung/Heizungsunterstützung kombinieren.
  • Der Brennstoff ist günstig und umweltfreundlich: Moderne Holzpelletkessel unterbieten die vom Gesetzgeber seit dem 1. Januar 2015 geforderten maximalen Emissionswerte für Feinstaub.
  • Eine Pellet-Zentralheizung ist wartungsarm, sie verfügt über eine automatische Reinigungseinrichtung für den Kesselkörper und muss nur einmal jährlich gewartet werden.
  • Bei modernen Kesseln ist eine automatische Ascheaustragung integriert, sodass die Asche nur alle zwei bis sechs Monate entsorgt werden muss.
  • Vollautomatische Pelletheizungen sind in puncto Komfort mit heutigen Öl- und Gaskesseln vergleichbar.
  • Der Kamin muss den Anforderungen des ausgewählten Holzkessels entsprechen. Für die Einbringung und Aufstellung von Kessel und Pufferspeicher muss ausreichend Platz
  • vorhanden sein. 
  • Um eine einwandfreie Brennstoffqualität zu erreichen, sollte das Holz an einem luftigen Ort mindestens ein Jahr trocken gelagert werden.
  • Eine Scheitholzanlage ist optimal für Verbraucher, die günstig an „normales Holz“ herankommen oder über Waldbesitz verfügen.
  • Ein Holzvergaserkessel lässt sich mit einer Öl-/Gasheizung, aber auch mit einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung kombinieren. 
  • An Holzkessel angeflanschte Pellet-Zusatzbrenner erlauben einen vollautomatischen Betrieb. 
  • Durch den geschlossenen CO2-Kreislauf wird die Umwelt geschont. Die Lambdasteuerung sorgt für optimale Verbrennung.
  • Die Anlage ist wartungsarm und einfach zu reinigen.
  • Im Vergleich zu Pellets erfordern Hackschnitzel einen relativ großen Lagerraum mit von außen zugänglichem Befüllbunker und leistungsstärkere Lageraustragesysteme sowie Lagereintragesysteme. 
  • Für die Größe des Lagerraumes gilt als Faustformel: pro Kilowatt Heizlast 1,6 bis
  • 2 m3 Vorratsraum für einen Jahresbedarf. Ist aus bautechnischen Gründen nur ein kleinerer Lagerraum möglich, muss öfter nachgefüllt werden. 
  • Die Nutzung von Hackgut als Brennstoff ist wirtschaftlich sinnvoll bei Wärmeversorgungsanlagen ab 20 kW.
  • Hackschnitzel sind einfach zu produzieren und günstiger als Pellets.
  • Die Verbrennung erfolgt weitgehend CO2-neutral.
  • Holz schafft Wertschöpfung in der Region und durch kurze Transportwege wird die Umwelt entlastet.
  • Bedienkomfort und Verbrennungseigenschaften von Hackschnitzelheizungen sind mit Öl- und Gasheizungen vergleichbar.
  • Moderne Kessel besitzen eine automatische Ascheaustragung. Die Kesselleistung passt sich automatisch an den jeweiligen Wärmebedarf des Gebäudes an.